Aufschlussreiche Ergebnisse über die Situation des Headhunting-Markts in Deutschland gewann die Studie des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) und des Lehrstuhls für Organisation und Personalmanagement der Hochschule Rhein-Main. Dabei wurde deutlich, dass es durchaus positive Resultate gibt, jedoch wird auch die fehlende Seriosität von Headhuntern beanstandet. Headhunting ist eine Form der Personalbeschaffung, wie die Schaltung von Stellenanzeigen.
Im Jahr 2014 haben 6.175 Personalberater 53.550 Stellen besetzt und einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro erzielt. Für die Untersuchung wurden 1.317 Personalmanager befragt, die mehrheitlich über zehn Jahre Recruiting-Erfahrung besitzen. Die Studie liefert empirische Nachweise über den Headhunting-Markt und dient dazu, bisherige Erfahrungswerte und schlichtes Bauchgefühl zu belegen. Außerdem sollen die Studienergebnisse dafür verwendet werden, um den geplanten „Kodex des guten Headhuntings“ des BPM zu unterstützen.
Headhunter-Arbeit größtenteils zufriedenstellend
Mit der Arbeit der Headhunter sind die Personaler zum großen Teil zufrieden, ergibt die Untersuchung. Bei der Frage danach, ob ein qualifizierter Kandidat eingestellt worden ist, gaben 8,6 Prozent der Personalmanager an, dass sie vollkommen zufrieden sind. Sogar 83,2 Prozent sind ziemlich zufrieden oder zufrieden. Dabei ist die fachliche Passung für mehr als die Hälfte der HRler, nämlich 62,6 Prozent, ausschlaggebend. Bei den Einstellungskosten herrscht dagegen Unzufriedenheit: 46,7 Prozent sind damit wenig zufrieden und sogar 9,6 Prozent gaben an, dass sie gar nicht zufrieden sind.
Unseriöse Headhunter
Die fehlende Zufriedenheit hängt zum großen Maße mit den unseriösen Methoden einiger Headhunter zusammen. Von zumindest gelegentlich unseriös arbeitenden Headhunter berichten immerhin 61 Prozent der Studienteilnehmer. Nur neun Prozent haben noch gar keine unseriösen Aktivitäten feststellen können. Von einem flächendeckenden Problem der Branche kann hier aber nicht gesprochen werden, da „nur“ 17 Prozent der Befragten häufig und regelmäßig negative Erfahrungen gemacht haben. Das sind aber immerhin noch 223 aller befragten Personaler und somit durchaus beachtlich.
Diese Negativerfahrungen gründen auf ganz unterschiedlichen nicht seriösen Verhaltensweisen der Headhunter. Am häufigsten wurde angegeben (68 Prozent), dass der Headhunter zu aufdringlich für seine Leistung warb. An zweiter Stelle (47 Prozent) steht die Nennung, dass die Honorarhöhe überhaupt nicht in Relation zur Leistung stand. 43 Prozent haben bereits einmal eine nicht überprüfte Kandidatenliste präsentiert bekommen und bei 42 Prozent hielt sich der Berater nicht an die vereinbarten Kriterien.
Entwicklungen im Headhunting-Markt
Als Alternativen zum Headhunting-Einsatz sehen die befragten Personaler ein vermehrtes internes Recruiting und Active Sourcing über Soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn. Diese beiden Alternativen werden laut mehr als der Hälfte der befragten Personaler den Einsatz von Headhuntern reduzieren. Doch trotz dieser Möglichkeiten sehen die Studienteilnehmer mehrheitlich keinen Bedeutungsverlust von Headhuntern, da die Unternehmen in speziellen Fällen nicht auf das Expertenurteil von branchenkundigen Personalberatern verzichten können.
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